
Geschichte der Flagge von Ungarn
Die Flagge Ungarns mit ihren horizontalen Streifen in Rot, Weiß und Grün spiegelt eine Geschichte wider, die von Eroberungen, Aufständen und einem unerschütterlichen Streben nach Souveränität geprägt ist. Obwohl ihr heutiges Design im 19. Jahrhundert offiziell festgelegt wurde, sind ihre Farben bereits seit dem Mittelalter auf ungarischen Standarten zu finden und eng mit der Árpáden-Dynastie sowie der Identität des Königreichs verbunden.
Das leuchtende, kühne Rot wurde traditionell mit dem Blut in Verbindung gebracht, das bei der Verteidigung des Vaterlandes vergossen wurde – ein Symbol, das in den zahllosen Konflikten der ungarischen Geschichte immer wieder auftaucht. Weiß steht weniger für Reinheit als für Loyalität und Recht, Werte, die das alte Königreich zusammenhielten. Grün schließlich, das mit den weiten Ebenen und Bergen verknüpft ist, verkörpert die Hoffnung eines Volkes, das trotz Besetzungen und erzwungener Teilungen niemals den Glauben daran verlor, dass seine Nation Bestand haben sollte.
Während der Revolution von 1848 gegen die Habsburger wurde die ungarische Trikolore zum Banner des Unabhängigkeitskampfes, inspiriert von den liberalen Idealen jener Zeit in Europa. Obwohl der Aufstand niedergeschlagen wurde, überlebte die Flagge und tauchte in verschiedenen historischen Momenten wieder auf, selbst als Ungarn noch Teil der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn war. Mit dem Sturz der Monarchie und der Ausrufung der Republik im Jahr 1918 wurden Rot, Weiß und Grün erneut als nationale Symbole bekräftigt und sind bis heute Zeugen der Widerstandskraft der Ungarn.