Geschichte der Flagge von Österreich
Die Flagge Österreichs, mit ihren drei horizontalen Streifen in Rot, Weiß und Rot, zählt zu den ältesten Europas und ist von einer Legende umwoben, die sie direkt mit dem Schlachtfeld verbindet. Es heißt, dass Herzog Leopold V. von Österreich nach einer erbitterten Auseinandersetzung im 12. Jahrhundert mit einer blutgetränkten Tunika zurückkehrte, wobei nur der Bereich unter seinem Gürtel unberührt blieb. Als er diesen abnahm, entstand durch den Kontrast der Farben ein Muster, das Jahrhunderte später als nationales Symbol gefestigt wurde.
Jenseits des Mythos steht fest, dass das Banner offiziell im 13. Jahrhundert unter der Herrschaft des Hauses Babenberg erschien und sich im Laufe der Zeit als Zeichen österreichischer Identität etablierte. Über die Jahrhunderte hinweg war Österreich Teil verschiedener Reiche und durchlebte politische Umwälzungen, die dazu führten, dass die Flagge in unterschiedlichen Kontexten verschwand und wieder auftauchte. Während der Herrschaft der Habsburger nutzte das Imperium andere Symbole, und erst mit dem Ende der Monarchie im Jahr 1918 wehte die rot-weiße Flagge wieder über dem Land.
Die Annexion an das nationalsozialistische Deutschland im Jahr 1938 unterbrach ihre Verwendung erneut, doch mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs erlangte Österreich seine Souveränität zurück – und mit ihr seine historische Fahne. Seitdem verbirgt die Schlichtheit ihres Designs eine komplexe Geschichte, geprägt von Konflikten, Machtwechseln und der Widerstandskraft des österreichischen Volkes.
